Bukittinggi (West Sumatra)

29.05. bis 06.06.2010

Von Singapur bis Bukittinggi brauchte ich 48 Stunden. Es ist nicht weit, nur ein Sprung über die Strasse von Melaka und man ist da. Ich nahm die erste Fӓhre früh morgens von Singapur nach Batam, einer Insel Indonesiens, welche kurz vor Singapur liegt. Das erste Boot kommt nur gerade so an, dass man die Fӓhre weiter nach Sumatra (Dumai) nicht bekommt. Wenn sie mit der ublichen Verspӓtung losfӓhrt, kann man Glück haben – „Kann man“. Meine wollte aber heute mal pünktlich los und so hatte Ich die Mӧglichkeit auf Batam zu nӓchtigen, was ein wahrer Segen ist. Die Stadt hat alles was man will, Ratten, Dreck, Nutten und Mc Donalds. Das Hotel, was man für den 3-fachen Preis bekommt bietet eine durchgelegene Matratze auf dem Boden und krabbelnde Gesellschaft. Am nachsten Morgen habe ich die Fӓhre nach Dumai genommen, welche nach indonesischen Stunden pünklich war (doppelte Zeit). In Dumai gings weiter mit dem Nachtbus (aka Chicken Bus) nach Bukittinggi in West Sumatra. Eine blaue Schulter, ein aufgescheuertes Knie, viel Sabber meines Sitzmitbenutzers auf meiner Schulter und 12 Stunden spӓter hatte ich die knapp 400km überwunden. Ich liebe Sumatra. Nach Singapur ist man endlich wieder am leben.

Bukittinggi ist eine laute und geschӓftige Stadt, auf 930m. Von drei Vulkane umgeben ist es angenehm kühl, unglaublich grün und es gibt jede Menge zu erkunden. Es hat eine eigene Lӓrmkultur entwickelt. So ist gut, was krach macht. Motorroller, Taxi und Bus haben den Sinn eines Schalldӓmpfers noch nie verstanden und ihn dementsprechend auch demontiert. Eine Nachtruhe gibt es nicht, die Stadt lebt und lӓrmt angenehm 24 Stunden am Tag, und pfelgt ihr Kulturgut, die Hupe. Die vielen Minaretten in der Stadt liefern sich eine Schlacht um Zuhӧrer. Das einfachste Mittel, seinen Einflussbereich zu erweitern, ist die Lautstӓrke zu erhӧhen und lӓnger zu predigen. Morgens um 5 das erste mal - schlafen ist uncool. Manche Prediger klingen sehr aggressiv, andere mehr nach einem Hӓndler, der Tomaten verkaufen will... So kommt es haufiger vor, dass man früh morgens auf der Dachterasse der Unterkunft verstӧhrt dreinblickende Reisende findet, die die Welt nichtmehr verstehen.

Um dem zu entkommen, bietet es sich an, einen Vulkan zu besteigen. Mt. Merapi mit knapp 3000m Hӧhe scheint dafür geeignet zu sein. Um 10 Uhr Nachts trafen wir uns an der Rangerstation am Fuss des Mt. Merapi um mit dem Aufstieg zun beginnen. Gut Ausgerüstet mit einer Feuerzeugtaschenlampe, Essen im Seesack, Chucks an den Füssen und guter Laune konnte fast nichtsmehr passieren... Ausser Regen, Blutegel und Wind, der einem die Wolken um die Ohren pfeifft. So wandelte sich das Aufsteigen von einem rutschigen unterfangen zu einer klettertour den Bach entlang, der sich des Weges angenommen hatte. Warum müssen Regenwӓlder den „Regen“- Teil ihres Namen so ernst nehmen?! Um 3 Uhr morgens hӧrten die Baume auf und der Wind setzte ein. Um nicht lange dem Wind ausgesetzt zu sein, warteten wir für eine Stunde unterhalb des Gipfels bis der Sonnenaufgang nӓher gekommen war. Durchnӓsst, matschig und schlotternd kochten wir im gebeusch Kaffee und freuten uns auf die Sonne... die nicht kam. Als wir den Krater erreichten war alles im Nebel, windstill und der Geruch von Schwefel bohrte sich in die Nase. Pflanzen blieben ganz aus und man fand sich zwischen schwarzen Felsen und dem weissen Nichts um einen herum wieder. Die Pflanzen haben das schon richtig entschieden, hier will man nicht ein leben lang sein. Doch es hat seine eigene Schӧnheit und es ist still. Man hӧhrt nichts, man sieht niemanden. Diese kleine Insel des Sichtbaren deren Grenze das unendliche zu sein scheint, wandert mit einem über den Gipfel des Berges, alles was man hӧhrt, Schritte, Herzklopfen und Atmung, verursacht man selber. Schwarz, weiss und du selber (den Geruch von fauligen Eiern vergessen wir).

Danau Toba (Nord Sumatra)

06.06 bis 14.06.2010

Bukit Lawang (Nord Sumatra)

16.06 bis 21.06.2010