Indiens Norden

Die Idee ist, mit dem Motorrad von Kathmandu über Darjeeling quer durch Indien in den Süden zu fahren. Nachdem das Motorrad (Royal Enfield Bullet, 350ccm, Bj. 1983, aka Maggy / Margaret Thatcher) in Kathmandu dafür vorbereitet wurde gings los, ab nach Indien. über die Grenze erstmal illegal mit Motorrad und anschliessend nochmals legal zu Fuss um die nӧtigen Stempel zu bekommen. Aus Kathmandu heraus und hinab in das Flachland um in Indien alles wieder hoch ins Himalaya nach Darjeeling zu fahren. Die wahre Dimension des Teeanbaus war aber nur vermutbar, Nebel verhinderte die Sicht. Auf der Fahrt nach Bodhgaya hat sich dann ein Ventilklappern eingestellt und kurze Zeit spӓter war Panne angesagt. Die Stehbolzen des Umlenkhebellagers im Zylinderkopf (Untenliegende Nockenwelle) hatte es herausgerissen. Zwei Stunden spӓter konnte es weitergehen, nachdem Ich das problem mit einer Desinfektioncremetube aus Aluminium gelӧst hatte. Hielt immerhin 110 Km bis zu einer Werkstatt. Bodhgaya ist einer der hauptpilgerorte für Buddhisten, da dies der Ort war, an dem Siddhartha Gautama unterm Baum meditierend die Erleuchtung erlitten hatte. Ist schӧn dort, sonst unspektakulӓr und Bilder vom Nachkommen des "Bodhi Tree" gibts leider nicht, da Geld für Fotos verlangt wurde.

Kathmandu to Darjeeling

31.08. bis 05.09.2010

Indiens Strassen sind Nutzflӓchen. Eine Autobahn wird zur landwirtschaftlichen Nutzung ebenso herangezogen wie als Kinderzimmer, Versammlungsort oder sogar zum darauf mit Fahrzeugen zu fahren. Die Fahrtrichtung wird nach belieben und Grӧsse bestimmt. Es ist nichts verwunderliches, dass einem auf der Auffahrt plӧtzlich ein LKW entgegen kommt und einen in den Graben drӓngt, wie das zwei entgegenkommende LKW's (auf der selben Fahrbahn) anhalten um sich zu unterhalten und eine lӓhrmende Verstopfung verursachen. Sie Strasse kann abrupt enden, eine Schotterabschnitt einschieben, eine Geschwindigkeitsbegrenzungsgebiergskette ohne Grund vorbringen oder schlicht gesperrt sein ohne ersichtlichen Grund und ohne Strafe, wenn man diese "Empfehlung" nicht wahrnimmt. Meistens kann jedoch relativ frei "Tetris-artig" zwischen den Schlaglӧchern und den Tieren hindurch manӧvriert werden. Ja Tiere auf der Fahrbahn, dass kann alles sein, tot oder lebendig, klein oder gross und in jeder nur vorstellbaren anzahl. So werden die Ziegen und Kuhherden auf den Mittelstreifen zum Grasen losgelassen, Hunde kreuzen willkürlich und Neben dem Kuhkadaver liegt auch gleich der eines Geiers. Fahrbahnen werden mit Steinen abgesteckt um einen Kuhstall einzurichten, landwirtschaftliche Erzeugnisse werden zum trocknen ausgelegt und als extra dazwischen die Motorikschas, Rikschas und Fahrrӓder, die eine Klasse des Chaos für sich sind. Und dann sind da die Inder. Das Verkehrsverhalten kommt einer Milliarden Hühner gleich. Beispiele? Kein Problem. Stau, da es eine einspurige Brücke gibt, die abwechselnd von beiden Seiten genützt werden sollte. Nun fahren einige Fahrzeuge von der einen Seite drauf. Sobald die ersten unten sind und eine grӧssere Lücke zwischen Fahrzeugen ist, fahren die von der anderen seite los und treffen auf das entgegenkommende Fahrzeug, von hinten wird frӧhlich aufgefüllt und alles steht. Mehr? Ein Bahnübergang, die Schranken sind unten. Aufgefüllt wird auf beiden seiten auf beiden Spuren. Sobald die Schranken hoch gehen heisst es : Jungs aufgeht's, wer wird erster im Chaos ankommen. Durchkommen daurt. Ein Kollisionskurs mit Fussgӓngern wird nicht als gefӓhrlich gewertet, auch nicht die Kollision, oder so lӓsst das Verhalten vermuten. Man exisitert nicht. Erst die Hupe ruft einen auf den Tisch der Tatsachen und veranlasst einen im Weg stehenden Inder mit etwas Glück zur Flucht. Statistisch gesehen würde ich das Verhӓltnis zwischen Flucht und Ausharren mit 1 zu 4 angeben. Es ist immer gut zu hupen, dann aber trotzdem ein weitrӓumig Umfahren einzuleiten, da man nie weiss, wenn  reagiert wird, in welche Richtung dies losgeht. Schmale Gassen werden generell mit dauer Hupe durchpflügt. Anstehen ist eine Wissenschaft für sich. In China wurde extra eine Schulung durchgeführt, damit dies gelernt wird. In Indien würde dies eine Selbstmordwelle der Lehrkrӓfte auslӧsen. Lautes reden, unangehnem sein und aggressiv nach vorne drücken bringt einen an die Spitze der Menschenmasse.

Darjeeling to Varanasi

06.09. bis 16.09.2010

Wenn man so durch Indien zieht wird einem sehr schnell klar, warum das Meditieren und die Suche nach der Ruhe hier so verbreitet ist. Dieses lӓrmende Chaos zwingt dazu. Was man sieht lӓsst einen kapitulieren. Die Verschmutzung ist so vorangeschritten, die Armut so present, die alltӓglichen Begegnungen so, sagen wir mal vielfӓltig und skuriel, dass einen kaum noch etwas schocken kann - was zu einer gewissen Ruhe und Gelassenheit führt. Das Ergebnis: man lӓuft an stinkenden Kuhkadavern ebenso lӓchelnd vorbei, wie man lӓchelnd sein Motorrad durch das Chaos zwingt. Ein Hund am Ufer des Ganges, der an Menschenknochen nagt kann einem das lӓcheln nicht austreiben und man fühlt sich nichtmehr unwohl, wenn 100 Inder einen begutachten. Indien hat alles und man weis eben nie, was es sich als nӓchstes ausgedacht hat, etwas schӧnes, skurieles, inspierierendes, erschütterndes oder lustiges vielleicht? Diese Frage scheint die Reisenden wie Fliegen anzuziehen.

Varanasi to Mandu

17.09. bis 04.10.2010

Mandu to Goa

04.10 bis 22.10.2011

Goa to Kaniyakumari

22.10 bis 18.11.2010

Kaniyakumari to Chennai

18.11. bis 11.12.2010