Si Phan Don (4000 Inseln)

14.02. bis 20.02.2010

Laos ist anders. Vietnam kauft den ganzen Wald, Kambodscha verkaufen ihn frӧhlich und die Laoten schauen zu wie alles abgeroded wird. So in etwa kӧnnte man es beschreiben. Laos ist eines der ӓrmsten Lӓnder der Welt. Wӓhrend des Vietnamkrieges von den Amerikanern ohne Kriegserklӓhrung zu einem schweizer Kӓse gebombt, kommt es nur schwer in die Gӓnge. Blindganger in allen Grӧssen liegen im ganzen Land verstreut und die Rӓumungsarbeiten gehen schleppend vorran. Nach dem Krieg waren noch ca. 3 Mio. Laoten übrig. Der Tourismus beschrӓnkt sich auf ein paar Gebiete im Süden und im Nordosten. Der Geschӓftssinn ist irgendwie nicht vorhanden. Es ist eine erfrischende Abwechslung zu Vietnam, dort kann man alles kaufen, nach aggressiven verhandeln sogar günstig. In Kambodscha lauft alles unter der Hand und ist von vorneherein günstig. Und Laos? Ja es ist eben anders, wenn du nicht ihren Preis zahlen willst, dann kaufst du es eben nicht. Die Mӓrkte sind still, alles hӓlt Siesta - den ganzen Tag über. Wenn man etwas kaufen will, muss man sehr deutlich auf sich aufmerksam machen. Kommt man durch ein Dorf, schauen die Hunde einen nichtmal an, nichts kann ihr tӓgliches Koma unterbrechen.

Si Phan Don (4000 Inseln im Mekong) ist ein Gebiet ganz im sünden Laos, an der Grenze zu Kambodscha und es ist speziell langsam. Sitzt man bei einem Kaffee auf der Veranda, kommt es schon mal vor, dass ein Einheimischen vorbei kommt, der ausschaut wie wenn er vergessen hat, warum er eigentlich lӓuft. Das Gebiet ist eben so schӧn, dass schnell einige langsame Tage vorbei ziehen. Essen, schlafen und schauen ist genug der Aufregung. Man passt sich der Gemӓhchlichkeit des Mekong an.

Champasak

20.02. bis 22.02.2010

Von Si Phan Don sind wir mit dem Bus weiter bis Champasak, einem verschlafenen Dorf am Mekong gefahren. Der Grund, warum es auf der Karte erscheint ist der Khmer Tempel in der Nӓhe. Elena hatte noch keinen antiken Khmer-Steinhaufen gesehen. Diese Ruine, welche sich insofern von denen Kambodschas unterscheided, dass Sie am Hang des Riesenfallusberges erbaut wurde und man so eine Aussicht über die Ebene hat in der sich der Mekong schwer dahinschiebt, befand sich leider in Restaurierung und man konnte nicht viel sehen. Man besteigt den riesen Penis, findet einen Steinhaufen und eine atemraubende Aussicht, dafür lohnt es sich aber.

Mit Minsk (aka Lao Lao) durch Laos

24.02. bis 10.03.2010

Vientiane, die Hauptstadt Laos stand nur auf der Liste, da wir dort unser Thai Visa beantragten. Als wir damit fertig waren sind wir auch gleich aufgebrochen zum Busbahnhof, da Vientiane langweilig, hӓsslich und teuer ist. Es gibt wirklich nicht viel zu sehen... Am Busbahnhof dann die Vorfreude auf den Kotzbus richtung Norden. Die Strassen in Laos Norden sind kleine Bergstrassen, scheisse für einen Bus, genial für ein Motorrad. Also los, ein Busticket kaufen, was bliebt uns auch anderes übrig? Motorrӓder in Laos kosten 30 USD am Tag... Doch direkt vor dem Schalter stand er: „Lao Lao“ Der schӧne Russe. Eine wirklich gequӓlte Minsk, doch irgendwie charismatisch. 125ccm, 2-Takt, die selbe wie ich auch schon nach Cat Ba in Nordvietnam fuhr. Für 450 USD ist sie zu haben... Beide blieben wir wie angewurzelt stehen. Lena: „Busticket? Motorrad?“ Elias: „Busticket? Motorrad?“. Keine Sekunde verging und die Entscheidung stand fest: „Motorrad!“. Lao Lao muss erworben werden! Für 320 USD kauften wir Ihn. Sagen wir, er fuhr. Nicht gut, das würde ich nicht behaupten, doch er fuhr. Kompression? Eh nee. Der Kolben wackelte im Zylinder auf und ab. Handling? Scheisse! Die Gabel ohne Ӧl, die hintere Schwinge ohne Lager und mit viel Spiel. Alle Schrauben locker und trotzdem, es ist Lao Lao! Ich vermute, dass dieses Motorrad ursprünglich den Zweck einer Rassel erfeullen sollte, dass russische Militӓr dann aber überrascht feststellte: „Ivan, die Rassel kann auch fahren - Wie nützlich!“

Unsere Route: Vientiane – Pak Poh - Phonsavan – Phu Lau – Vieng Kham – Nong Keow – Luang Prabang – Vang Vieng – Vientiane.

Vang Vieng, der einzige Ort, der wirklich zu vermeiden ist. Das Essen ist schlecht, und man kann jede Mahlzeit als Happy-Edition erhalten. Alles voll von Drogen, auch die Touristen. „Tubing“ nennt sich die Attraktion. Sie kommen von überall auf der Welt um den kleinen Bach im Gummischlauch herunter zu treiben und sich dabei an den zahlreichen Bars voll laufen zu lassen. So manch einer kann dies für Monate (!), Tag für Tag wiederholen. Tagsüber schaut man sich in den Retaurants Folgen von Friends an. Da haben wir nochmal glück gehabt, die Englӓnder haben sich diese Schublade gesichert. Sandalen in kombination mit Strümpfen, Sandburgen bauen und durch Kapstadt im Safari-Outfit zu laufen ist vertretbarer. Traurig zu sehen ist, wie die Einheimischen darunter leiden, dem Geld, was es bringt aber nicht wiederstehen kӧnnen. Mittags um 3 Uhr sieht man die ersten Langnasen mit verrutschter Bikini die strasse herunter taumeln, zu sich selber reden, vermutlch auf der suche nach der Unterkunft. Was Langnasen für einen Ruf haben, in einem Land in dem die Frauen in Sarongs baden, ist selbserklӓhrend. Es ist Peinlich. Glücklichweise gibt es eine Trophӓe, ein Tanktop mit dem Imprint „In the tubing – Vang Vieng“ und jeder der dort war trӓgt es mit stolz, was es einfach macht Idioten zu erkennen.  Wir Konnten dem glücklichweise entgehen. Die Landschft ist atemberaubend schӧn, weswegen man diesen Ort nicht missen mӧchte. Wir hatten die Kontaktdaten von Khamsavat bekommen, so schliefen wir bei ihm zuhause, 5 km ausherhalb im Dorf Pak Poh.

Phonsavan’s Hochebene ist übersӓht mit grossen Steinvasen und Blindgӓngern. Mehrere hundert Steinvasen, niemand kann sagen, wie alt sie sind oder wozu sie entsanden sind. Vom letzteren gibt es bedeutend mehr, einige Millionen, wie alt sie sind und welchen zweck sie erfüllen sollten ist hingegen bekannt, mir jedoch nicht begreiflich.

Je weiter man in den Nordosten kommt, um so ӓrmer wird es. Touristen verirren sich kaum hier her. Unterkünfte werden rar und man endet durch aus mal in einem umgebauten Stall in Gesellschaft von Mӓusen und Bedbugs. Zu essen gibts eine handvoll Sticky Rice und salziges Rührei von der Nachbarin. Man fӓhrt über einen Pass nach dem anderen, durch Tӓler und auf Kӓmmen entlang, kommt durch Bergdӧrfer, die sich den schmalen Grad mit der Strasse teilen. Autos werden selten. Wenn es 10 am Tag waren, so kann man von einem Verkehrsreichen Tag sprechen. Bergauf gings im ersten, maximal im zweiten Gang, Runter im Leerlauf. Die Landschaft ist wirklich umwerfend. Tagsüber kann man das Flimmern über der Strasse fast greifen, es ist heiss. Nachts kühlt es ab und der Morgen ist neblig, kalt und feucht. Man kommt durch Wӓlder die einen mit frischer, kühler Luft bestechen, eine Stunde spӓter quӓlt man Lao Lao wieder kleine Kurven einen Bergreucken hoch und ist der Sonne gnadenlos ausgesetzt, um etwas spӓter Aussichten zu geniesen, die nicht von dieser Welt sind. Lao Lao machte seinen Job ohne zu klagen, jeden Abend einen Service, Schrauben nachziehen, Kette nachstellen, gelegentlich kleinere Reparaturen und er klapperte dankbar weiter. Jeder Tag brachte etwas neues, jeder Tag war Spannend, ob es nun ein zerfallener Vergaser, ein ausrutscher auf Ӧl oder schlicht Momente waren, die einen zum schweigen bringen, rein aus Schӧnheit heraus. Elena und Lao Lao, fehlen werdet ihr.

Der Abschluss ist auch gelungen, Lao Lao war schon nach 2 Tagen weiter verkauft, für 300 USD, was uns das ganze 20$ kosten lassen hat!